Vergänglichkeit
Februar 2022
Die Vergänglichkeit zeigte sich mir letzte Woche in ihrer ganzen Fülle. Zuerst war ich einige Tage krank und dann bekam ich schlechte Neuigkeiten, was eine Jobmöglichkeit betrifft.
Ich liess – und lasse immer noch – alle Gefühle zu, die sich jetzt zeigen möchten. Ich wehre mich nicht dagegen und nehme sie an. Und bin mir auch ihrer Vergänglichkeit bewusst.
Mit der Annahme wandle ich die Gefühle in etwas Neues um: Mitgefühl. Zuversicht. Stärke.
In der Vergänglichkeit liegt also auch so viel Potenzial. Neues. Die Möglichkeit, Neues zu lernen, auszuprobieren, zu erfahren, sich selber neu kennen zu lernen.
In einem Online-Meditations-Retreat (6 Tage für mich alleine in der Stille) habe ich Vieles über Vergänglichkeit gehört. Am letzten Tag konnte ich das Theoretische dann gleich ins Praktische umsetzen. Lass mich dazu folgende kleine Geschichte mit dir teilen:
Ich spreche mit der Fliege, die seit gestern in der Wohnung ist. Ein kleiner Anfang zurück in die «Wirklichkeit». Einige Zeit später. Die Fliege hat sich in einem Spinnennetz verfangen. Ich lasse der Natur ihren Lauf und greife nicht ein. Vergänglichkeit! Nicht daran anhaften, einen «Fliegen-buddy» zu haben. Den Tod nicht leugnen. Ihn als Teil des Lebens anzuerkennen.
Das Summen verstummt allmählich.
Der Alltag lehrt uns die Endlichkeit und damit das Vergängliche. Je mehr wir uns in der Annahme der Vergänglichkeit üben, desto einfacher können wir sie als Teil des Ganzen akzeptieren. Und auch schneller in die Umwandlung der Gefühle eintauchen: von Trauer, Enttäuschung, Wut in Mitgefühl, Zuversicht, Stärke.
Es heisst nicht umsonst: Alles hat ein Ende – ja, sogar die Wurst! ;-)