Saftkur – Frühlingsputz für den Körper

Yoga Saftkur

Februar 2022

Alle paar Jahre verspüre ich das Bedürfnis nach einem «inneren Frühlingsputz». Dazu eignet sich eine Fasten- oder Saftkur. Ich habe mich für Letzteres entschieden. Bei der Saftkur wird auf festes Essen komplett verzichtet und man ernährt sich für eine gewisse Zeit von Frucht- und Gemüsesäften. In meinem Fall sieben Tage lang.

Für viele klingt das ziemlich abschreckend und das «Saften» wird mit Hungern, Verzicht und Qual verbunden. Ich kann das nachvollziehen, empfinde es aber nicht so. Wenn ich mich bewusst für – oder gegen – etwas entscheide, dann aus Freiwilligkeit und weil es sich für mich stimmig anfühlt. Und ich nehme mir auch gewisse Freiheiten und passe, falls notwendig, etwas an.

Bei der Saftkur, die ich gewählt habe, gibt es täglich von acht Uhr morgens bis acht Uhr abends alle zwei Stunden verschiedene, leckere Frucht- und Gemüsesäfte. Das reicht mir persönlich aber nicht, respektive ich hätte einfach immer wieder Hunger. Deshalb ergänze ich die Säfte mit Bouillon und weiteren Gemüsesäften. So beuge ich Hungerattacken, Energieeinbrüchen, schlechter Laune usw. vor. Und auch, damit ich nicht zu viel Gewicht verliere, denn mir geht es beim «Saften» um den Entschlackungs-Effekt.

Eine solche Intention würde ich dir auch empfehlen, solltest du dich je für eine Saft- oder Fastenkur entscheiden. Geht es ums schnelle Abnehmen, da ist leider ein «Jojo-Effekt» meistens schon vorprogrammiert, oder kannst du deine Haltung durch nachhaltigere und liebevolle Ziele/Vorstellungen ändern? Wie beispielsweise: «Ich möchte meinem Körper etwas Gutes tun». Vielleicht ist die Kur dann ja sogar auch gleich ein Startschuss zu einer allgemeinen Umstellung deiner Ernährung und/oder deinem Lebensstil.

Der Zeitpunkt für eine solche Kur sollte gut gewählt werden. Für Frauen ist die Zeit kurz vor oder während der Menstruation vermutlich nicht geeignet, da der Körper dann genügend Energie braucht und auch mit anderen Dingen beschäftigt ist. (Ich schreibe bewusst «vermutlich» weil ich finde, jede Frau – und natürlich auch jeder Mann – soll solche Entscheide für sich selber fällen und auf den eigenen Körper hören.)

Es ist sicher hilfreich,  dir eine Zeit auszusuchen, in der du nicht zu viele Pläne und Termine hast, vor allem keine Essens-Verabredungen ;-) Aber auch Kino-Besuche oder Ähnliches, das du vielleicht mit Essen in Verbindung bringst, würde ich in dieser Zeit auslassen. Auch solltest du beachten, dass dein Energielevel (während der Fasten- oder Saftkur) vielleicht nicht gleich hoch ist wie an anderen Tagen. Starke körperliche Anstrengungen oder andere Aktivitäten, die dich belasten könnten, auch psychisch, solltest du vermeiden

Bis jetzt klingt das ganze Unterfangen eher nach Einschränkungen? Dann wird es Zeit, die positiven Effekte anzuschauen!

Entschlackung/Entgiftung

Entschlacken ist eine Methode, die den Körper von Giftstoffen (z.B. aus der Umwelt, Nahrung oder Kosmetik) befreien soll. Unsere Nieren, die Leber und der Verdauungstrakt sind zwar zur Entgiftung angelegt und sie machen ihren Job auch so gut wie möglich, aber unsere moderne Lebensweise kann zu einer Überforderung oder Überbelastung dieser Organe führen. Deshalb erachte ich es als sinnvoll, beispielsweise einmal jährlich eine Entschlackungs-Kur zu machen, um dem Körper eine Pause zu gönnen. (Wenn die Saftkur noch mit Massagen, ausleitenden Fussbädern oder auch Yin Yoga ergänzt wird, ist der Effekt sicher nochmals höher.)
Eine gute Möglichkeit ist übrigens auch ein Safttag pro Woche!

Neustart

Falls du dich vielleicht vom Konsum von zu viel Kaffee oder raffiniertem Zucker verabschieden möchtest, kann eine Saftkur ein idealer Startschuss sein. Dein System ist nach ein paar Tagen «entwöhnt» und du kannst neu starten. Bei mir sind es gerade auch die äusseren Umstände, die nach einem Neustart rufen und den Zeitpunkt für die Kur deshalb für mich umso stimmiger machen.

Weniger Zeit in der Küche = mehr Zeit für dich

Ich geniesse es gerade sehr, nicht kochen und mir keine Gedanken über das Einkaufen oder die Menüplanung machen zu müssen. Und das, obwohl ich meistens sehr gerne koche und das auch täglich mache. Aber die Zeit, die ich nun spare, setze ich bewusst für Sachen ein, die mir gut tun. Zum Beispiel längere Meditationen, ein warmes Bad nehmen,lesen oder kreativ sein. So entsteht dieser Beitrag nun auch gerade an Tag fünf der Saftkur, während mein Lebenspartner sich in der Küche abmüht ;-)

Zusammenfassend nochmals ein paar Tipps für ein möglichst gutes Gelingen

  • Saftkur nur auf eigenes Bedürfnis hin machen und mit einer Intention verbinden.

  • Was du während der Kur zu dir nimmst, falls notwendig oder gewünscht, anpassen oder die Kur auch ganz abbrechen, falls der Körper nicht gut darauf reagiert. Ein Abbruch ist kein Versagen, sondern ein liebevoller Akt dir selber gegenüber!

  • Zeitpunkt gut wählen, was Termine betrifft, aber auch die Jahreszeit. Wenn du zum Beispiel schnell frierst, ist der tiefe Winter sicher nicht ideal.

  • Wenn möglich mit anderen Menschen zusammen «Saften». Es ist doch immer schön, Erlebnisse und Erfahrungen teilen zu können. Gerade auch, falls es mal schwierige Momente geben sollte.

Falls du dich jetzt inspiriert fühlst, wünsche ich dir viel Erfolg auf der Saftkur-Reise! 

Zurück
Zurück

Radikale Selbstverantwortung

Weiter
Weiter

Vergänglichkeit